Malta ist eine Inselgruppe im Mittelmeer zwischen Sizilien und der nordafrikanischen Küste. Der Staat ist bekannt für seine historischen Stätten, für malerische Küstenorte und faszinierende Klippen. Mit 300 Sonnentagen im Jahr und Englisch als Amtssprache bietet Malta zudem traumhafte Rahmenbedingungen für ein Auslandspraktikum. Diesen Traum erfüllten sich gerade vier Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs. Finanziell gefördert durch das „Erasmus+“-Programm, motiviert und unterstützt von Klassenlehrer Thomas End und vorbereitet und organisiert durch Alexandra Nölle vom Europateam des BKB durften die Kaufmännischen Assistenten Emily Hanke, Michelle Broller, Steven Busch und Kilian Triebe dort Arbeitserfahrungen sammeln, wo andere Urlaub machen.
Vier Wochen lang lebte das Quartett als Wohngemeinschaft in einem Apartment in Birkikara, mit 25.000 Einwohnern die zweitgrößte Gemeinde des Inselstaates Malta, gut 20 Busminuten entfernt von der Hauptstadt Valletta. Die meiste Zeit verbrachten sie allerdings in St. Julians, wo Emily und Michelle für zwei Hotels (JL und G Hotel) und Steven und Kilian für eine Immobilienagentur (Quicklets & Zansihomes) arbeiteten. „Nach Dienstschluss haben wir uns meistens am Balluta Bay in St. Julians am Strand getroffen“, berichtet Michelle von den Vorzügen eines Praktikums am Mittelmeer.
Bevor gebadet, geschnorchelt und bei über 30 Grad in der Sonne gechillt wurde, lernten Michelle und Emily die Arbeitsabläufe an einer Hotelrezeption kennen. Schon nach wenigen Einarbeitungstagen erledigten die beiden in Wechselschichten den Großteil der Arbeiten sogar selbständig. Zu ihren Aufgaben gehörten die Bearbeitung der Reservierungen über einschlägige Internetportale, das Aus- und Einchecken der Gäste inklusive der Abrechnung von Zimmern und einer ortsüblichen Öko-Steuer, das Programmieren der Zimmerkarten, Ausfüllen von Housekeeping-Listen, Beantwortung von Telefonanfragen und die Erfüllung von Gästewünschen. „Neue Handtücher, Adapter, sämtliche Hotelangelegenheiten und Tipps zur Stadt und den Sehenswürdigkeiten – die Gästewunschliste war vielfältig“, erzählt Emily. Nebenbei erledigten die beiden auch noch den Verkauf von Getränken an der Hotelbar und schon nach einer Woche haben sie neue Praktikanten eingearbeitet. Die Gäste kamen aus aller Welt, sämtliche Kommunikation erfolgte auf Englisch.
„Auch bei uns in der Agentur lief alles komplett auf Englisch“, berichtet Steven. „Wir haben sehr viel telefoniert, zum Beispiel mit Vermietern, mussten Daten abgleichen, Besichtigungstermine vereinbaren etc. Gut, dass wir die gängigen Telefonphrasen und Geschäftskorrespondenz im Englischunterricht durchgenommen haben. Mit der Zeit wurden wir immer routinierter und selbstbewusster.“ Weitere Aufgaben waren die Sicherung der Daten im System mit Excel, Kundenanfragen bearbeiten oder auch mal Werbung auf sozialen Netzwerken kreativ gestalten – ebenfalls Inhalte, die sie aus ihren berufsbezogenen Unterrichtsfächern kennen. „Das Mitarbeiterteam war sehr nett und hilfsbereit. Es hat wirklich Spaß gemacht dort mitzuarbeiten“, so Kilian.
In ihrer Freizeit haben die vier Schüler der 2K22A Land und Kultur wenn immer möglich gemeinsam erkundet und die empfohlenen Hotspots abgegrast: die Blaue Lagune mit seinem glasklaren Wasser, die Bootstour „Three Cities“, St. Peter’s Pool, die Schwesterinsel Gozo, Altstadt und Hafen von Valletta oder das Nationalaquarium von Malta. Das maltesische Nachtleben - Strandbars und Clubs in St. Julians – wurden genauso getestet wie lokale Spezialitäten, z.B. Kaktusfrüchte, gefüllte Blätterteigtaschen namens Pastizzi und das heimische Bier „Cisk“ in den Geschmacksvariationen Zitrone, Waldfrucht und Ingwer-Limette.
„Malta ist absolut empfehlenswert für ein Auslandspraktikum, weil es landschaftlich so schön ist und viele Attraktionen zu bieten hat“, schwärmt Michelle. Und auch ihre drei Mitstreiter heben den Daumen für eine Praktikumsempfehlung. Kilian: „So ein mehrwöchiger Auslandsaufenthalt fördert auf jeden Fall die Selbständigkeit, die Kommunikationsfähigkeit, die Persönlichkeitsentwicklung und ist eine sehr gute Vorbereitung auf das Leben.“
Info:
Durch u.a. zwei obligatorische sechswöchige Praktika sowie dem Erwerb vertiefter Kenntnisse bei der Projektarbeit und dem Einbezug außenwirtschaftlicher Schwerpunkte können die Absolventen des dreijährigen Bildungsgangs Kaufmännische Assistenten sowohl den Berufsabschluss „Staatlich geprüfte/r Kaufmännische/r Assistent“ als auch die volle Fachhochschulreife zur sofortigen Aufnahme eines beliebigen Bachelor-Studienganges an einer Fachhochschule erwerben. Als zertifizierte Europaschule ist das BKB sehr daran interessiert aufgeschlossenen Schülerinnen und Schülern ein Praktikum in einem EU-Ausland zu ermöglichen. Der Bildungsgang Kaufmännische Assistenten bietet mit seiner Dauer und den Inhalten optimale Voraussetzungen Auslandserfahrungen zu sammeln.