Zum wiederholten Male schulten Mitarbeiter der Deutschen Bundesbank* die Auszubildenden im Einzelhandel am Berufskolleg in sicherer Erkennung von Falschgeld und dem angemessenen Umgang mit Kunden, wenn Falschgeld an der Kasse auftaucht. „Wenn Sie heute nach Hause gehen, nehmen Sie kein Falschgeld mehr an, und das sogar komplett ohne technische Hilfsmittel“, verspricht die Referentin gleich zu Beginn der Veranstaltung.

Dafür werden zunächst die klassischen Erkennungsmerkmale, rechtliche Aspekte und richtiges Verhalten, wenn Falschgeld auffliegt, erläutert. „Auf 10.000 Einwohner kommt eine Blüte. Unsere Azubis haben tagtäglich mit Bargeld zu tun, somit ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie mit Falschgeld in Kontakt kommen“, glaubt Klaus Lohmann, Leiter des Bildungsgangs „Kaufleute im Einzelhandel“ sowie Initiator und Organisator der Falschgeldschulungen am BKB. „Die Azubis sitzen mitten im Bargeldkreislauf und müssen handlungsfähig sein, wenn Falschgeld auftaucht. Zudem kann die Erkennung gefälschter Banknoten auch Teil der IHK-Abschlussprüfung sein.“

FalscheFuffzigerIm Laufe der Schulung erfahren die Teilnehmenden viele Fakten rund ums Thema. Etwa, dass in Umlauf gebrachtes Falschgeld spätestens erkannt wird, wenn es bei der Bundesbank auftaucht, dass es dort aussortiert wird – ohne dass einzahlende Unternehmen die Blüten ersetzt bekämen. Umso wichtiger sei es, Falschgeld als solches zu identifizieren, ohne allerdings jeden Kunden unter Generalverdacht zu stellen, wenn z.B. eine Packung Kaugummi mit einer hohen Bargeldnote bezahlt werden möchte. Ganz wichtig sei auch, dass man sich nicht selbst in Gefahr bringt und sich im Vorfeld erkundigt, wie im jeweiligen Ausbildungsbetrieb mit dem Erkennen von Falschgeld umgegangen wird.

Dezent und sicher funktioniere die Methode nach dem Prinzip „Drehen, kippen, fühlen!“ Einer der beiden Geld-Experten lobt dabei die hohe Qualität der Baumwolle der Euronoten. „Fälscher bekommen das nicht hin. Sie nutzen eher Papier aus Holz. Man fühlt und hört den Unterschied“, schwärmt er, während er demonstrativ einen echten Geldschein knittert und schwenkt. „Hören Sie mal! Den könnten Sie auch mitwaschen.“

Nachdem weitere Erkennungsmerkmale erläutert und demonstriert wurden (siehe Infokasten), präsentieren die Banker einen ganzen Koffer voller Blüten, falsche Banknoten, die an den Kassen nicht erkannt wurden. „Da wurde es schlagartig ruhig im Raum“, freut sich Lohmann über das starke Interesse der Auszubildenden an der Thematik. „Wer hat denn so etwas angenommen?“, „Der ist wirklich gut!“ oder Selfies mit dem Blütenhaufen sind die Reaktionen der Azubis. Die Bankfachfrau wiederholt bei dem regen Treiben ihr Eingangsversprechen: „Glauben Sie mir, Sie werden ab heute auf die Sicherheitsmerkmale achten!“

Lidl-Auszubildende Emelie Cebulla, die gleich am ersten von drei Schulungstagen mit ihrer Klasse geschult wurde, betätigt das vollumfänglich: „Das hat Spaß gemacht und mir tatsächlich geholfen. Ich habe gestern bei der Arbeit an der Kasse den ganzen Tag die Merkmale im Kopf gehabt und tatsächlich geprüft.“

Weitere Erkennungsmerkmale sowie Änderungen der neuen Geldschein-Serien:

Falschgeld1fühlbares Relief (eine Blindenschrift, mit dessen Hilfe sehgeschädigte Menschen neben der Größe ein weiteres Unterscheidungsmerkmal haben)

neues Design (kräftigere Farbgebung, Göttin Europa schimmert erkennbar auf hellem und dunklem Untergrund durch den Schein)

Hologramm und Sicherheitsfaden

Smaragdzahl mit glänzendem Sichtbalken, der sich beim Kippen auf und ab bewegt (Dieser Effekt ist einzigartig und kann an der Kasse schnell und dezent geprüft werden, ohne dass es die Kunden mitbekommen.)

*Aufgrund von Unternehmensvorgaben werden die Mitarbeiter nicht namentlich genannt.

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