07:36 Uhr: Auf dem Weg zum zweiten Teil des Wahnsinns. Diesmal ohne Stau. Und das in NRW. Wunder gibt es also doch. Aus den Boxen des Autos dröhnt „Sommer in der Stadt“ von Wolfgang Petry. Die Älteren dürften ihn kennen, die Jüngeren nicht, denn in seinem Künstlernamen kommen weder Postleitzahlen noch Rechtschreibfehler vor.
08:11 Uhr: Ankunft am Erdbeerfeld in Gladbeck. Das Thermometer ist bereits im knallroten Bereich angelangt. Dennoch: Kirsten Briele und Sylvia von der Heide sind bereits vor Ort, die ersten Helden vom Erdbeerfeld(en) sind auch schon in den Felderreihen unterwegs. Ziel: Erdbeeren pflücken für Konfitüre, nicht Marmelade (Erklärung folgt erst später, wegen Leseanreiz und so…), die später in der Schule gekocht werden soll. Das Feld ist mittlerweile recht leergepflückt, das Suchen erschwert, aber hoffentlich machbar. Ob aber auch der Macker vom Kartoffelacker gefunden werden kann, fraglich.
08:33 Uhr: Rückfahrt nach Bottrop. Der Versuch, jemanden am Jugendzentrum „Arche Noah“ zu treffen, scheitert, zu früh da. Alternativ schießt die Idee in den Kopf, dass alle bereits von Bord der Arche gegangen sein könnten…
08:47 Uhr: Auch das brasilianische Trommeln in der Musikschule Bottrop fängt erst später an. Egal. Der Parkschein gilt bis 11:00 Uhr. Dafür geht es nun los zum Ultimate Frisbee in den Prosper-Park. Sidenote: Es ist schön, als Nicht-Bottroper viele neue Bereiche der Stadt kennenzulernen.
09:05 Uhr: Anruf eines Schülers: „Findet der Wander-Workshop statt?“ Antwort von Thomas End: „Natürlich“. Grund für das Nichtzusammenfinden ist der enorm verwinkelte Weltbahnhof in Essen-Kupferdreh, der selbst bei Bahncard50-Kunden berühmt und berüchtigt ist. Entwarnung: Schüler und Lehrer finden zusammen. Dann heißt es: Das Wandern ist des Schülers Lust. Oder so ähnlich. Entscheidend ist, dass es knapp 20 km um den Baldeneysee ging. Respekt an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer um das Wanderduo EndT/Dosoruth-Lück.
09:18 Uhr: Stefanie Krolik macht sich bereit, durch die Gegend zu springen, um möglichst, zumindest theoretisch, ultimativ Ultimate Frisbee zu spielen. Praktisch ist sie sehr aktiv auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen im Prosper-Park. Verständlich, denn mittlerweile sind es knackige 34 Grad. Ergänzung: Die Schülerinnen und Schüler zeigen sich deutlich aktiver und probieren den doch recht unbekannten Sport auch in der Sonne aus. Trinken nicht vergessen.
09:35 Uhr: Ortstermin in Gladbeck bei Miniaturgolf Quast. Sabrina Thelen und Andrea Haltermann haben Schläger und Bälle in der Hand und es wird fast profihaft gespielt. Die Bahnen füllen sich nach und nach mehr und mehr, da manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Grafenmühle waren (da gibt es ja nicht nur Motorräder…). Die Lösung dieses kleineren Kommunikationsproblemsmissverständnis ist simpel: Mehrere Tavilla-Taxen fahren in Gladbeck vor und bringen die Grafenmühlianer vorbei. Auf dem Weg zum nächsten Termin wird noch schnell eine Wette ausgemacht: Eine bestimmte Schlaganzahl gibt ein Eis. Natürlich vom Discounter… Auflösung folgt.
09:48 Uhr: Anruf von Mario Papierok, der Noah von der Arche wird gebeten, Fotos vom Workshop „Vom Schaf zum Pullover“ zu machen und zu schicken. Macht er. Übrigens: Schafschur, Spinnen, Filzen standen auf dem Workshop-Plan. Näher an der Landwirtschaft kann man kaum sein. Stark. Weiteres Highlight: Frische gemachte Pizza aus dem Steinofen.
10:02 Uhr Ankunft beim brasilianischen Trommeln, zweiter Versuch. Es geht rauf in den Raum 4.24. Unterm Dach herrscht gute Trommelstimmung, leichte Gedanken an den Karneval in Rio de Janeiro kommen auf. Es ist zwar laut, aber sehr rhythmisch und melodisch. Wenn nur nicht die 245 Treppenstufen wären.
10:34 Uhr: Rückkehr an die Schule. Das Schreiben dieser Zeilen beginnt. Draußen ist weiterhin ein geschäftiges Treiben zu sehen. Es wird weiter an Bänken und Beten gearbeitet, das Warten auf den Eismann geht los, es ist mittlerweile zu heiß: 38 Grad im Schatten. Die Schweißperlen laufen Rennen gegeneinander.
10:59 Uhr: Der Bericht der Chef-Außenreporterin Lisa Rohde kommt rein. Wrestling in Gelsenkirchen, die Profiliga wXw hat eingeladen. Es ist der Höhepunkt des dreitägigen Wrestling-Workshops – echte Ringerfahrungen mit Profis sammeln. Das richtige Fallen, Sellen und Bewegen im Ring – alles mit höchster Intensität für die bestmögliche Show, fachmännisch beäugt von Danny Habedank und Michael Schulte. Da kann nichts schiefgehen.
11:15 Uhr: Der Eiswagen ist zurück. Erneut strömen Ameisen aus allen Gegenden der Schule und freuen sich über eine Ladung kalten Zucker. Währenddessen wird ein neues Beet aufgemacht, zu viel Erde, zu viele Pflanzen. Gerüchte entstehen, dass die nächste Bundesgartenschau am BKB stattfinden soll.
11:19 Uhr: Auflösung der Eis-Wette. Das Team Haltermann/Thelen war nicht gut, aber auch nicht schlecht. Kurzum: Die Eiskosten werden geteilt.
11:31 Uhr: Besuch im D-Gebäude bei Kai Fota, Michael Montag, Christiane Piechutta und den 3D-Druckern der Freude. Mithilfe von speziellen Computerprogrammen können die Workshop-Teilnehmenden alles designen, was geht, unter anderem Handyhalter. Die 3D-Drucker starten direkt die Produktion. Technik zum Anfassen.
11:44 Uhr: Der Workshop der Bundesbank hat Feierabend und verlässt mit Sonnenblumen in der Hand das Schulgelände. Keine Blumen, dafür Infos zu Versicherungen, Finanzen und Co. wurden erfolgreich an die Kursbelegschaft weitergegeben. Udo Wegmann meldet, dass der in Kooperation mit Salon5 stattgefundene Fake-News-Workshop reibungslos alle Tweets von Donald J. Trump auf Wahrheitsgehalt überprüft hat. War aber auch einfach, ist ja selten Wahrheit drin.
12:05 Uhr: Gruß aus der Küche: Die Erdbeerkonfitüre ist fertig. Das Duo Briele/von der Heyde sendet fruchtige Nachrichten in Form von prall gefüllten Gläsern. Hinweis: Es heißt nicht Marmelade, da dieser Begriff nur Zitrusfrüchten vorbehalten ist. Belehrungsmodus aus. Ist auch egal. Hauptsache, es schmeckt.
12:24 Uhr: Hinauf in den A309 zu Lisa Pollmann. Treppen und Hitze passen in etwa so gut zusammen wie Schalke und Erfolg – für Unwissende: gar nicht. Im Raum selbst sind es ca. 45,4 Grad Celsius, gerade weil auch noch mehrere Herdplatten an sind. Warum? Do-it-yourself-Kosmetikprodukte werden gezaubert: Lippenstifte, Seifen und Cremes. Yves Rocher und Konsorten können einpacken. Definitiv.
12:29 Uhr: Grüße vom Fußball-Workshop Teil 2. Heute: Signal-Iduna-Park. Klingt auch viel besser als Westfalenstadion. Das BKB sollte auch ab sofort nur noch Rolex-BKB heißen. Mal schauen, was die Schulleitung sagt. Doch genug des Abschweifens: In einem der Tempel des deutschen Fußballs steht heute eine Stadionführung an.
12:52 Uhr: Zitat des Tages: „Euer Testo ist in Gefahr.“ Im ersten Moment etwas humorig, auf den zweiten Blick aber beschreibt Tomislav Zlatunic die reale Gefahr, dass gerade bei Männern durch zu viel EnergyDrinks, Rauchen und Alkohol der Testosteron-Spiegel merklich sinkt. Hintergrund: Zlatunic ist Coach bei fit4future, das BKB ist fit4future-Schule und so bot es sich an, ihn zu einem Workshop für psychische Gesundheit und mentale Fitness einzuladen. Der Erfolg zeigt sich bereits beim Schreiben dieser Zeilen, denn eine Verschiebung des „Mindsets“ zum Positiven ist merklich in jeder Gehirnwindung zu spüren.
13:07 Uhr: Nasse Nachricht aus dem Seaside am Baldeneysee in Essen. Die SUP-Experten Lisa Leuker und Stefanie Houben bringen wasseraffinen Wasserratten die Kunst des Stand-Up-Paddlings bei. Bei tropischen Temperaturen ist die Nähe zum Wasser auf jeden Fall eine gute Idee.
13:20 Uhr: Letzter Besuch des Tages, es geht in den B-Flur, der Workshop „Style Up – Gestalte dein eigenes T-Shirt/deine eigene Tasche“. Beim Betreten des Raumes ist es ruhiger als bei einer Abschlussprüfung, die Konzentration läuft auf Hochtouren, die Produktion auch. Lilo und Stitch, Schriftzüge und Fahnen – bei der Motivauswahl heißt es: Alles geht, nichts muss. Highlight: Stylisch moderne und von Hand gezeichnete Lamas – eine Schülerfirma befindet sich bereits in der Gründungsphase.
13:34 Uhr: Es geht nach Hause. Restschreibarbeiten, Bildbearbeitung und Homepage-Upload stehen auf dem Programm. Vorher aber ist eine Hausaufgabe aus der Grundschule zu erledigen: Ein Sprung ins kühle Nass.
17:58 Uhr: Nachtrag zum Tag. Kulinarische Grüße sendet Melanie Nottebaum aus dem Restaurant „Mylos“. Grund ist die praktische Anwendung der an den Tagen zuvor erlernten Nettiquette, kurz, von Benimmregeln, die Benimmtrainer Detlev Thamm anschaulich neun Schülerinnen quer durch den bildungsgangtechnischen Gemüsegarten näherbrachte. Ob der Spruch „Ich trink Ouzo, was trinkst du so.“ benimmtechnisch ok ist, wird nach einem „Griechischen Wein“ näher eruiert. Bis Morgen. Glück Auf!