Guido Tewes hat in seiner Zeit als Schulleiter am Berufskolleg der Stadt Bottrop diverse Herausforderungen erlebt und gemeinsam mit dem Kollegium gemeistert. Die Corona-Pandemie stellte Tewes nun vor Situationen, die er in seiner bisherigen Zeit als Schulleiter nicht erlebt hat. Dies soll der Anlass sein, um mit ihm ein kurzes Gespräch über die aktuelle und vergangene Situation zu führen, an dessen Ende ein positiver Ausblick auf das Jahr 2021 stehen soll.
Frage: Bisher, so hat es den Anschein, ist das BKB relativ glimpflich durch die Corona-Krise gekommen. Wie ist der aktuelle Stand?
Tewes: Stand heute (Anmerkung der Redaktion: 14.12.2020) liegen unsere Zahlen unter denen vieler anderer Schulen. Im Vergleich mit den entsprechenden Inzidenzwerten innerhalb der Stadt Bottrop oder der Nachbarstädte sieht es ebenfalls so aus, als wenn die große Welle uns bisher nicht voll getroffen hat. Dass es so ist, liegt an unserer gesamten Schulgemeinschaft, die, einige Unbelehrbare ausgenommen, sich vehement für die Einhaltung der entsprechenden Regeln eingesetzt hat. Der Lockdown ab dem 16.12.2020 wird die letzte Herausforderung in diesem Jahr sein, aber auch diese werden wir gut meistern.
Frage: Wie sind Sie persönlich mit der Situation umgegangen?
Tewes: So gelassen und organisiert, wie es die Zeit zugelassen hat. Zudem sind und waren die zu treffenden Entscheidungen anders, betrafen ganz andere Bereiche. Auch die „normale“ Schulentwicklung musste zurückstecken, obwohl wir daran nach hervorragenden Ergebnissen der Qualitätsanalyse gerne gearbeitet hätten. Was natürlich auch schmerzt, sind die fehlenden internationalen Austausche und das Weiterleben der Partnerschaften mit China, Italien und Co. Andererseits hat uns die Pandemie mit dem Thema „Digitalisierung“, bei dem wir immer schon gut aufgestellt waren, noch einen zusätzlichen Schub gegeben. Was das Kollegium hier in den letzten Monaten auf die Beine gestellt hat, ist absolut bemerkenswert.
Frage: Gab es denn einen besonderen Moment, der in Erinnerung geblieben ist?
Tewes: Durchaus. Nach den Sommerferien war das Kollegium sensationell. War vor den Sommerferien noch eine verständliche Unsicherheit zu spüren, so wich diese dann einer von mir wahrgenommen Souveränität und Unaufgeregtheit. Und dies, obwohl bei allen ein enormer Druck vorlag. Da kann ich nur ein großes Lob aussprechen.
Frage: Zum Ende bleibt noch die Frage, was 2021 für das BKB bringen soll? Welche Wünsche hat der Schulleiter auf seinem Zettel?
Tewes: Zunächst wünsche ich allen Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schülern, den Schulsozialarbeitern, den Hausmeistern, dem Sekretariat, den Reinigungskräften sowie allen anderen am BKB tätigen Menschen gesunde Feiertage. Das sollte in den heutigen Zeiten das Wichtigste sein. Schulisch würde ich mir eine ruhige Atmosphäre nach den Winterferien wünschen mit klaren gut kommunizierten und transparenten Regeln für einen geordneten Schulalltag ab dem 11. Januar. Hier ist aber vor allem die Landesregierung gefragt. Vielleicht können wir dann das zweite Halbjahr „normaler“ begehen als das erste Halbjahr.