Normalerweise dauert die Anreise nach Duisburg zum Hauptstandort der thyssenkrupp steel Europe AG eine Stunde. Dank Busstreik und Regen wurden daraus knappe zwei Stunden, die die Unterstufe des Wirtschaftsgymnasiums aber nicht davon abhielten, etwas mehr als neunzig Minuten das Hauptgelände eines der namhaftesten deutschen Industrieunternehmen zu erkunden. Betreut von BWL-Lehrer Moritz Michalowsky und Klassenlehrer Stefan Weyers ging es in zwei Kleingruppen auf das Gelände – natürlich, der Sicherheit wegen, mit Schutzweste, Brille und Helm.

Auf dem Gelände selbst konnte der ganze Prozess der Stahlproduktion nachvollzogen werden: Anlieferung von Rohstoffen im Hafen, Vorbereitung in Kokerei, Sinteranlage und Hochöfen, ehe dann in Stahlwerk, Brammenanlage und diversen Walzwerken die fertigen Endprodukte, zumeist aufgerollte Langbleche (Coils), für die Endkunden hergestellt werden. „Durch Betriebsbesichtigungen werden theoretische Inhalte lebendiger. Beispielweise sprechen wir gerade in Rechnungswesen über Roh- , Hilfs- und Betriebsstoffe, unfertige und fertige Erzeugnisse. Durch den Besuch kann diesen doch recht allgemeinen Begriffe etwas Konkretes zugeordnet werden“, erläutert Michalowsky einen der Vorteile der Betriebsbesichtigung.

Auch wenn sich die Schülerinnen und Schüler ein wenig enttäuscht zeigten, nicht allzu nah an einen Hochofenabstich herangekommen zu sein (Sicherheitsgründe), so entschädigten die Hin- und Rückfahrt und boten durchaus Abwechslung: „Die Hinfahrt in recht vollen Notbussen mit wenig Luft und viel Wärme war sicherlich herausfordernd, die Rückfahrt zum Bahnhof im Konvoi von vier Großraumtaxen mit Sitzplätzen im Kofferraum aber nicht weniger. Dass am Ende so manches Klassenmitglied die Taxiquittung selbst schreiben musste, passte irgendwie zum Tag: BWL live, mit ein wenig Chaos“, so Weyers abschließend.